In 5 Schritten zu Ihrem USP

EInzigartigUSP steht für „Unique Selling Proposition“ oder auch „Unique Selling Point“ und bedeutet übersetzt so viel wie „einmaliges Verkaufsargument“ oder auch „Alleinstellungsmerkmal“. Das Alleinstellungsmerkmal ist die Besonderheit, die Sie vom Wettbewerb unterscheidet und in den Augen der Zielgruppe einmalig, wiedererkennbar und attraktiv macht.

In fast allen Bereichen treffen Unternehmen heute auf gesättigte Märkte. Es wimmelt nur so von Konkurrenz. Produkte sind austauschbar und die Werbung ist es häufig auch. Eine Differenzierung über den Preis ist kaum noch möglich.

Wie also soll der Kunde die Angebote unterschieden? Wie soll sich ein Unternehmen wirksam gegenüber der Konkurrenz positionieren?

Besonderer Service, Exzellente Qualität oder innovative Ideen und Features machen oft den Unterschied. Und um diese besonderen und außergewöhnlichen Leistungen und Eigenschaften (USP´s) auch transportieren zu können, müssen sie zunächst definiert und später stringent kommuniziert werden.

Wozu dient ein USP?

Das USP lässt ein Unternehmen durch ein eigenständiges Profil aus der Masse herausstechen und unterscheidet es klar vom Wettbewerb. Es bleibt in Erinnerung. Dieses scharf differenzierte Profil ist heutzutage wichtiger denn je! Typischerweise ist ein USP auch Dreh- und Angelpunkt für Werbekampagnen und Kommunikationsmaßnahmen. Oft wird ein USP auch durch einen Claim zum Ausdruck gebracht.

Welche Merkmale hat ein USP?

  • Wichtig zu beachten ist, dass Ihr USP für den Kunden einfach und schnell verständlich, nachvollziehbar und natürlich einprägsam ist.
  • Erfinden Sie nichts. Ein USP sollte belegbar und glaubwürdig sein und durch eine objektive Begründung bewiesen werden können (z. B. Studien, Zertifizierungen, Berechnungen oder Referenzen).
  • Ein USP sollte tatsächlich einzigartig sein und auf Dauer bestehen.
  • Ein USP betrachtet meist nicht nur besondere Produkteigenschaften und -Vorteile, sondern kann beispielsweise gebotene Serviceleistungen, den Preis, Qualitätsmerkmale, Auszeichnungen, spezielle Absatzwege, außergewöhnlich schnelle Lieferzeiten, spezielle Fähigkeiten der Mitarbeiter oder auch emotionale Erlebniswerte umfassen.
  • Das USP sollte aus Sicht Ihrer Kunden formuliert sein und für ihn einen Nutzen darstellen: Warum sollte er bei Ihnen kaufen?

So arbeiten Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal heraus

  1. Produktmerkmale: Zunächst muss entschieden werden, wofür das USP entwickelt werden soll: Für das Gesamtunternehmen, eine Produktkategorie oder ein spezielles Produkt? Ist dies festgelegt, müssen die besonderen Funktionen, Produktmerkmale und Features genau und detailliert aufgelistet werden. Nur so können die Merkmale mit denen der Konkurrenzangebote und den Wünschen der Zielgruppe verglichen werden.
  2. Konkurrenzanalyse: Die Analyse der Markt- und Konkurrenzsituation ist der nächste Schritt. Wie positioniert sich der Wettbewerb? Welche Alleinstellungsmerkmale, Stärken und Vorteile hat Ihre Konkurrenz? Welche allgemeinen Markttrends gibt es? Sie sollten natürlich auch das eigene Unternehmen kritisch betrachten: Was machen Sie besser als der Wettbewerb? Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
  3. Zielgruppenanalyse: Als nächstes analysieren Sie Ihre Zielgruppe. Wer ist Ihre Zielgruppe und was zeichnet sie aus? Was sind deren Wünsche, Probleme, Gewohnheiten und Anforderungen? Wie lösen Sie die Probleme der Kunden?
  4. Zusammenführung im Brainstorming: Tragen Sie Ihre Stärken und Eigenschaften zusammen. Überprüfen Sie, welche Wünsche Ihr Angebot erfüllt oder welche Probleme es löst. Streichen Sie alle Merkmale, die bereits von der Konkurrenz besetzt sind und erarbeiten so in einem Brainstorming mögliche USP´s. Oftmals entsteht eine Liste mit mehreren Punkten. Fokussieren Sie sich auf eines oder nur sehr wenige, aussagekräftige USP´s. Beziehen Sie ggf. einen professionellen Texter ein, um Ihrem USP einen professionellen sprachlichen Schliff zu geben.
  5. Überprüfen: Überprüfen Sie das gewählte USP genau, bevor Sie es für Ihre externe Kommunikation verwenden. Sprechen Sie beispielsweise mit ausgewählten Kunden und beziehen interne Mitarbeiter ein. Prüfen Sie nochmals, ob Ihr USP auch wirklich noch nicht vom Wettbewerb „besetzt“ ist und reflektieren Sie nochmal kritisch, ob es verständlich, klar und eindeutig formuliert wurde.

Nach dem USP ist vor dem USP

Stellen Sie Ihre USP´s zudem regelmäßig auf den Prüfstand: Sind Ihre Argumente tatsächlich noch einzigartig und richtig? Ist Ihr USP für Ihre Zielgruppe auch verständlich oder gab es gegenteiliges Feedback? Passt das USP noch zur Markenstrategie oder zu allgemeinen Trends und Marktentwicklungen?

Sie finden einfach kein Alleinstellungsmerkmal?

Zugegeben, es ist nicht immer einfach den besonderen Vorteil zu finden, den kein Konkurrent bieten kann. Gerade bei generischen Dienstleistungen ist es oft schwierig.

In dem Fall kann es helfen, externe Personen (wie beispielsweise einen Berater) in ein Brainstorming einzubeziehen. Als „unbeteiligte Dritte“ haben diese Externen einen unvoreingenommeneren Blick auf die Marke oder das Produkt und stellen eventuell Fragen, die ganz neue Perspektiven und Ideen eröffnen.

Versuchen Sie sich eventuell auch auf emotionale Erlebnis- oder Imagefaktoren zu fokussieren.

Und vor allem: lassen Sie sich Zeit und überstürzen Sie nichts. Manchmal will gut Ding einfach Weile haben! ツ

 

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Über den Autor:

Rita LöschkeRita Löschke ist Expertin für strategisches Marketing und Geschäftsführerin der SinnWert Marketing GmbH.

Seit mehr als 17 Jahren ist Marketing ihr Broterwerb und ihre Leidenschaft. Sie trainiert, berät und unterstützt KMU-Marketer und Geschäftsführer in Marketingfragen. www.sinnwert-marketing.de


10 thoughts on “In 5 Schritten zu Ihrem USP

  1. Toller Artikel. Aber nicht ganz ungefährlich, eine Anleitung dazu herauszugeben. Ja, ich weiß. Content Marketing. Aber wichtig ist vor allem Dein Ziel dabei! Und genau solche Leistungen willst Du doch verkaufen. Wenn der Leser es selber kann…braucht er keinen Experten mehr. Klar, ein USP herauszuarbeiten ist mit diesem Artikel vielleicht noch nicht getan. Aber ich finde, er geht ein bisschen weit. Besser wäre es vielleicht gewesen, über die gwinnbringenden Vorteile von USPs zu sprechen und die Erarbeitung eines solchen dann nur am Rande anzuschneiden 😉

    • Vielen Dank für diesen Kommentar!
      Die Frage „Wie viel meines wertvollsten Kapitals –meines Wissens– gebe ich kostenlos preis, ohne mich selbst dabei zu „kanibalisieren?“ stand seit Geburt dieses Blogs als zentrale Frage für mich im Raum. Und selbstverständlich wäge ich vor jedem Artikel genau ab, was ich preisgeben möchte und was nicht.
      Insbesondere zum Beitrags-Thema ist das Web aber voll mit Tipps, Tricks, Anleitungen und Checklisten, sodass ich diesen Artikel guten Gewissens publizieren kann und nichts schreibe, was noch nicht geschrieben wurde. ツ
      Wissen gratis preisgeben: Ein wirklich spannendes und kontrovers diskutiertes Thema! Ich empfehle in diesem Zusammenhang das „PRINZIP KOSTENLOS“ von “PR-Doktor” Kerstin Hoffmann.

  2. Gut gemacht! Spannender und klärender Artikel der fundiert aufgearbeitet und fachlich dargestellt wurde.
    Vielen Dank dafür Rita. Weiter so 🙂
    Und zusätzlich noch ein wirklich guter Buchtipp in den Kommentaren.
    Alles Gute, Lars

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  8. Danke für den super schön geschriebenen und wichtiger Artikel, den er regt an und viele Neugründer sollten genau das unternehmen – über ihren USP nachdenken und herausarbeiten … richtig!
    Gerade bei kleinen Gründungen wird der USP vernachlässigt und die eigene Kernkompetenz. Dadurch steigt die Chance des Scheiterns ungemein. Keiner braucht die x-te Manufaktur für Erdbeermarmelade! Aber ‚Gemüsemarmelade‘ kann eine Kernkompetenz (die sich u.U. super als USP ausbauen lässt) sein … das Sortiment kann dann immer noch um Erdbeermarmelade abgerundet werden (als Umsatzbringer) …
    Die Grenzen verschwinden an den Grenzen zwischen USP und Kernkompetenz. Der Fokus verschreckt am Anfang viele ‚Alltagskonsumenten‘, liefert auf lange Sicht aber wirklich eine treue und lukrative Anhängerschaft.

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